Fashion Post-it: in bester Gesellschaft

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Klassischer Gold- oder Silberschmuck ist nicht wirklich mein Ding. Ich mag es bunt und auffällig. Und davon bitte recht viel. Alles geht. Leandra Medine von The Man Repeller bezeichnet diesen Zustand übrigens als ‚arm party‘. Ein wilder Mix aus möglichst vielen Armbändern. Auf Instagram löste sie damit eine wahre ‚arm party‘-Massenhysterie aus (#armparty). Komisch eigentlich, dass Wolfgang Petry mit seiner Armdekoration damals keine Fashionistas begeistern konnte… „Fashion Post-it: in bester Gesellschaft“ weiterlesen

März: pinke & grüne Lieblinge

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Der Frühling kündigt sich an. Der Krokus im Innenhof fängt bereits an zu sprießen, die Vögel zwitschern um die Wette und der dicke Wintermantel ist schon wieder im Kleidersack verstaut. Im März freue ich mich auf Fahrradtouren und die Leipziger Buchmesse. Dort trifft sich vom 13. bis zum 16. März die Buch- und Medienbranche, um die Neuheiten des Frühjahrsprogramms vorzustellen und die Buch-Highlights des vergangenen Jahres auszuzeichnen. Rund um die Publikumsmesse findet das Lesefest „Leipzig liest“ mit über 3000 Autoren an über 400 Leseorten statt. In den pinken & grünen Lieblingen des Monats seht ihr, was mich auf meinem Drahtesel und nach Leipzig begleiten wird. „März: pinke & grüne Lieblinge“ weiterlesen

Februar: pinke & grüne Lieblinge

Februar: pinke & grüne Lieblinge

Der Blick in den Kalender verrät: Der Februar ist nicht nur kürzer, sondern auch der Monat der Liebenden und Cinephilen. Die ersten Berlinale-Tickets habe ich bereits gekauft. Was mich außer Liebesgedichten und tollen Filmen sonst noch durch den Februar begleiten wird, zeige ich euch in der neuen Rubrik „pinke und grüne Lieblinge“. „Februar: pinke & grüne Lieblinge“ weiterlesen

Fashion Post-it: Pink, it's the color of passion

Shocking pink by Elsa Schiaparelli

Es ist an der Zeit, reinen Tisch zu machen: Ich liebe Pink. Schocker. Wenn ich die Modepolizei nicht so fürchtete, trüge ich wahrscheinlich jeden Tag von Kopf bis Fuß Pink. So beschränke ich mich im Alltag auf pinke Highlights. Pinke Taschen, pinke Sandalen, pinker Nagellack, pinke Uhr, hin und wieder ein pinkes Top. Sparsam dosiert, um das Gegenüber nicht zu verschrecken. Denn an der Farbe Pink scheiden sich die Geister. „Fashion Post-it: Pink, it's the color of passion“ weiterlesen

Fashion Post-it: Das kleine Schwarze

http://www.vogue.fr/mode/en-vogue/diaporama/la-petite-robe-noire-habille-les-stars/2723#!la-ford-de-chanel

Jede Frau sollte eines im Kleiderschrank haben. Schlicht-elegant der Schnitt, rabenschwarz die Farbe. Eine Art Uniform für Frauen, wie Coco Chanel 1926 in der Vogue kommentierte und damit die Geburtsstunde der „petite robe noire“ einläutete. Seit jeher machen es sich Marketinggenies zur Aufgabe, uns das kleine Schwarze als unverzichtbaren Must-have-Klassiker zu verkaufen. Da ich fast alles mache, was Mademoiselle Chanel diktiert, begebe ich mich regelmäßig auf die Suche nach dem perfekten kleinen Schwarzen, jedoch ohne nennbaren Erfolg, wie Coco beim Blick in meinen Kleiderschrank bestätigen würde. Und so kam es, dass ich eines Tages in einem Secondhandladen landete, wild entschlossen hier ein Stück Pariser Eleganz zu finden. Erschlagen von so viel Vintage, aber angetrieben von der angekündigten Happy Hour, ignorierte ich die unzähligen Kleiderstangen und konzentrierte mich schließlich auf die riesigen überquellenden Pappkisten. Während ich wühlte und wühlte und schon wieder vergaß, wonach ich suchte, sah ich es: Dort vom Kartonboden blitzte ein kleines glänzendes, perfekt geschnittenes schwarzes Etwas auf. Très élégante beugte ich mich vorn über und fiel beinahe kopfüber in den hüfthohen Karton. Die Staubflocken abschüttelnd hielt ich meinen Fund mit hochrotem Kopf in das gleißende Lagerhallenlicht. Die Investition von 2,50 Euro (und der kurzzeitige Verlust meiner Würde) hat sich gelohnt, denn auch noch vier Jahre später ist das gute Stück ein treuer Begleiter. Ideal im Alltag, da klein und handlich, hervorragend zum Ausgehen, da schwarz und elegant mit einem goldfarbenen Reißverschluss. Das perfekte Portemonnaie für die unendliche Suche nach dem kleinen Schwarzen.

Fashion Post-it: We're cool

Mit 17 entdeckte ich in einem super uncoolen Schuhladen umgeben von Textilbilligdiscountern meinen persönlichen Inbegriff von Coolness: einen knallroten Sneaker aus Wildleder mit goldenem Pumaemblem. Ich war vieles, aber eines sicher nicht: cool. Die Sneaker sollten meinen damals geliebten Rock-über-Hose-Look ein Stück cooler machen. Also trug ich sie fast täglich. Und als eines Tages das am Coolsten angezogene Mädchen der Schule auf meine Füße herabblickte und zu dem Urteil „Coole Schuhe“ kam, hätte ich sie am Liebsten nie mehr ausgezogen. Mit meinem Umzug nach Berlin und dem Eintritt in eine der modisch uncoolsten Institutionen überhaupt – die Universität – wurden die Sneaker dann gegen andere Treter eingetauscht. Nichtsdestotrotz erhielten sie Sonderstatus in meiner Schuhsammlung und blieben bei Ausmistaktionen stets verschont, obwohl sie mehr als einmal gegen meinen Ausmistkodex – was länger als ein Jahr nicht getragen wird, muss gehen – verstießen. Nach sieben ungetragenen Jahren wollte ich das Quäntchen Coolness aus der Vergangenheit wieder zurück an meine Füße holen. Schließlich waren die inzwischen nicht mehr ganz knallroten Pumas quasi Vintage (doppelt cool!). Und das war Grund genug sie mit nach New York, die coolste Stadt überhaupt, zu nehmen. Dort liefen sie durchs West Village und SoHo, trugen mich durch das Metropolitan Museum of Art und über den Central Park-Rasen. Zurück in Berlin schlüpfe ich nur noch an uncoolen Tagen in meine roten Pumas, also mindestens ein Mal pro Woche. Als ich das Wort „cool“ auf duden.de nachschlagen wollte, kam übrigens folgende Meldung: „404 – Die von Ihnen aufgerufene Adresse/URL wurde leider nicht gefunden. Dieser Fehler kann zum Beispiel dann auftreten, wenn Sie einem veralteten Link gefolgt sind.“ Ist „cool“ mittlerweile uncool?

Fashion Post-it: Dein Alter sieht man dir gar nicht an

Schwarzer Pullover fotografiert von pink & green

Als Teenager trug ich gerne Schwarz. Und weit mussten die Oberteile in ihrer Passform sein. Heute trage ich immer noch gerne Schwarz. Und gegen eine weite Passform habe ich immer noch nichts einzuwenden. Daran muss es liegen, dass ich mich von meinem schwarzen Pullover, den ich mit 14 in einem Kaufhaus erstand, immer noch nicht lossagen kann. Okay, vielleicht saß er mal weiter, aber er ist immer noch weit genug. Ob als gemütlicher Reisepullover, im Winter kombiniert mit einer Weste, oder leger über schwarze Kleider geworfen (Man Repeller-Alarm!) – er sieht einfach immer gut aus. Aber am meisten verblüfft mich, dass man dem guten Stück die vielen Jahre gar nicht ansieht. Gut gehalten. Das nennt sich wohl Qualität.

Fashion Post-it: Circle of Life

Erst steckte ich ihn an meinen Zeigefinger, dann bewahrte ich ihn jahrelang in einer kleinen Schachtel auf, bis ich ihn eines Tages auf eine goldene Kette aufzog. Bei meiner Abschlussprüfung trug ich ihn in meiner Hosentasche. Auf Reisen verstaue ich ihn in meinem Handgepäck. Als der Stein sich zu lösen drohte, brachte ich ihn zum Goldschmied. Und jetzt ruht er wieder in meinem Schmuckkasten und wird regelmäßig begutachtet. Das ist der Lebenszyklus, den mein Goldring in den letzten elf Jahren durchlaufen hat. Davor war er im Besitz meines Großvaters, der ihn in den 40er Jahren in Dänemark gekauft hat. Mein Großvater trug ihn auf seinem kleinen Finger. Wer weiß, wohin er ihn überall mitnahm und welche Geschichten er zu erzählen hätte.

Nachhaltige Mode: Kate Fletcher und 'the craft of use'

Paradox designed by Anu Corin: Jacke aus weggeworfenen Kassenzetteln. Corin beschäftigt sich in ihrer Kollektion mit folgendem Paradox: Wenn Mode auf Konsum und Wandel basiert, wie kann sie dann nachhaltig sein? Copright: Nina Lorenzen
Paradox designed by Anu Corin: Jacke aus weggeworfenen Kassenzetteln.

Seit über 15 Jahren setzt sich die britische Designaktivistin Kate Fletcher für Nachhaltigkeit in der Mode ein. In der Branche gilt sie für viele als eine der maßgeblichen Mitbegründerinnen der Slow Fashion-Bewegung. Diese Woche sprach Fletcher an der finnischen Aalto Universität in Helsinki über Nachhaltigkeit in der Modeindustrie und appellierte an Designer und Konsumenten.

Nachhaltigkeit folgt keiner einfach abzuarbeitenden Checkliste, so Fletcher. Nachhaltigkeit sei kein bestimmtes Material oder Verarbeitungsverfahren, sondern beginne mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt. Genauer gesagt mit unserer Wahrnehmung dessen, was uns umgibt. „Nachhaltige Mode: Kate Fletcher und 'the craft of use'“ weiterlesen

Fashion Post-it: eine zweite Chance

Ich wohne zwar bereits seit über einem Jahr in meiner Wohnung, aber ein paar Umzugskartons stehen immer noch unausgepackt in der Ecke. Ich weiß, schlechtes Feng-Shui. Vor ein paar Monaten habe ich einen Blick in einen Karton mit der Aufschrift „Taschen“ geworfen. Dort in der Tiefe der Kiste lagen sie: ehemalige Weggefährten, mit den einen hielt ich es länger aus als mit anderen. Ich fing an zu zählen. Über 20. Und an manche hatte ich so gut wie keine Erinnerungen mehr. Mit dir war ich mal Essen, mit dir im Kino und dich fand ich echt niedlich, aber wir passten dann doch nicht zueinander. Und unter all den Verflossenen, blitzte dann doch noch eine große alte Liebe hervor: Eine knallbunte nuda-Umhängetasche, Modell t4 Rosamunde made in Switzerland, die ich vor mehr als 11 Jahren geschenkt bekam. Nach einem intensiven Tragejahr sind wir lange Zeit getrennte Wege gegangen. Aber jetzt fühlt es sich wieder richtig an. Ich glaube, ich gebe ihr eine zweite Chance.